Der Vorstand verjüngt sich. 1973 legt Dr. Thelen nach über 20jähriger Vorstandstätigkeit den Vorsitz nieder. Zum neuen 1. Vorsitzenden wird Dr. Werner Schneider gewählt, seit 1965 im Beirat tätig. 1974 gibt Wilhelm Wiemann das Amt des 2. Vorsitzenden an Armin Sickert weiter, der bereits seit 1958 die Aufgaben des 2. Kassenwartes wahrgenommen
hat.
Die Jugendabteilung verwaltet sich nach einer Satzungsänderung 1973 selbst und erhält einen eigenen Jugendvorstand.
Mit 230 Siegen zieht sich Karl Eicheler Ende 1975 als Trainer zurück und wird auf der Jahreshauptversammlung 1976 mit großem Dank verabschiedet. Neuer Trainer wird Hans-Joachim Holz.
Aus den Baggerlöchern, die für den Bau der Autobahn ausgekiest worden sind, entsteht im Uerdinger Norden ab 1970 nach und nach der Elfrather See. Der Crefelder Ruderclub sieht die Möglichkeit, das Trainingsrudern dorthin zu verlegen. Das schwimmende Bootshaus im Hafen wird immer anfälliger. Nachdem der Ausbau zu einer Regattastrecke feststeht, bringen 1975 beide Clubs einige Boote für die Anfängerausbildung im Bauernhof Rinsch unter. 1977 findet auf einer Teilstrecke von 500 m der künftigen Regattabahn die erste Ruderregatta statt.
Die letzte interne Herbstregatta des RVN im Hafen 1977 steht im Zeichen des 100jährigen Jubiläums der Bayerwerke Uerdingen. Vom Herbst 1978 an wird sie bis heute auf dem Elfrather See ausgetragen, ab 1982 als Verbandsregatta ausgerichtet vom RVN mit Unterstützung beider Clubs vor Ort. Verbunden mit den Regatten 1978 und 1980 werden Städtevergleichskämpfe mit den Vereinen der Partnerstädte Leiden bzw. Leiden und Dünkirchen ausgetragen.
Das Rudern im Hafen wird in derselben Zeit für uns erleichtert. 1977 wird die offene Strecke zwischen Rheinbrücke und Hafenmole mit einer Längskribbe geschlossen. Der Bootssteg gerät dadurch weitgehend ins tote Wasser. Ab- und Anlegen wird sicherer, vor allem für Anfänger. 1979 verlängert sich die Ruderstrecke im Hafen durch die Erweiterung von 1,7 km auf 3,5 km ab Bootsteg. Gerade dies belebt sehr den Freizeitsport mittwochs abends und sonntags morgens, da jetzt auch bei schlechterem Ruderwetter eine längere und hinten etwas reizvollere Strecke zur Verfügung steht.
Ab den frühen 70er Jahren erhält das Wanderrudern gewaltigen Auftrieb. Heidulf Schulze übernimmt es Jahr für Jahr, Wanderfahrten zu organisieren. Dies erfordert größere Beweglichkeit beim Bootstransport und bei den Booten selbst.
1976 wird der „kleine“ Bootshänger angeschafft. 1977 setzt mit dem Kauf der „Tröt“ als Dreier/Zweier die Umrüstung unserer geklinkerten Wanderboote auf Kunststoffboote ein, es folgen die „Uerdingen“ 1978, „Bettelvogt“ und „Eisvogel“ 1980, der „Stromer“ 1982, die „Emma“ 1986, schließlich 1994 der „Lümmel“. Die Beschaffung dieser Boote wird über die öffentlichen Zuschüsse hinaus durch die hohe Spendenfreudigkeit unserer aktivsten Wanderruderer ermöglicht.
1978 wird Helge Luckenbach, 1. Ruderwart seit 1969, 2. Vorsitzender anstelle von Armin Sickert, der Krefeld beruflich vorübergehend verlässt.
1980 wird, wie schon so oft, mit Unterstützung unseres Mitgliedes Ernst Hemsing der erste Vereinsbus in Dienst gestellt, ein gebrauchter Ford Transit, der den Namen „Uerdinger“ erhält, was den Wanderfahrten weiteren Auftrieb gibt.