Himmelfahrtstour auf dem Main 31. Mai – 4. Juni 2000 – die Fahrt, die beinahe nicht stattgefunden hätte –
Teilnehmer: H.-U. Buschhaus, A. + K. E. Dennhardt, U. + F.-H. Diekmann, M. Jütten, M. + A. Kleinbrahm, A. + F. Rosenbaum, M. + P. Schiller, B. + V. Terwesten
Organisation: P. Schiller
Ruderer: H.-U. Buschhaus, K. E. Dennhardt, U. + F.-H. Diekmann, M. Jütten, A. Kleinbrahm, F. Rosenbaum, M. + P. Schiller, V. Terwesten
Radlerinnen: A. Dennhardt, M. Kleinbrahm, A. Rosenbaum, B. Terwesten
Bericht: H.-U. Buschhaus (Ruderer), B. Terwesten (Radlerinnen)
Nachdem am 30. Mai abends bei wolkenverhangenem Himmel Emma (4er mit) und Bummler (2er mit) ihre Plätze auf dem Bootshänger gefunden hatten und das sonstige Zubehör im Bus und Hänger verstaut war, waren sich die Teilnehmer sicher: Morgen geht’s los in Richtung des Stammquartiers „Weinhaus Flach“ in Erlabrunn, nicht weit von Würzburg, und zwar vormittags mit dem Bus die Ehepaare Dennhardt, Kleinbrahm und Schiller, nachmittags nach Feierabend die Terwestens mit der Beiladung M. Jütten, und am nächsten Tag ganz früh morgens – noch fast in der Nacht – die Diekmänner mit der Beiladung Buschhaus.
Geplant, getan: Der Bus legte pünktlich in Uerdingen ab, und hätte eigentlich mit dem Hänger im Schlepptau nachmittags in Erlabrunn eintreffen müssen, doch dann hagelte es telefonisch schlechte Nachrichten: Auf der Autobahn A 3 vor der Abfahrt Niederhausen“, ca. 35 km vor Frankfurt, schwerer Schaden am Hänger, an eine Weiterfahrt nicht zu denken, nur mit viel Schwein einer Katastrophe entkommen! Was war passiert? Paul Schiller bemerkte als aufmerksamer Fahrer, wie ihn überholende Lastwagenlenker auf etwas Besonderes hinweisen wollten. Er vorsichtig bremsend rechts ran auf den Standstreifen, ausgestiegen und das Gespann kontrolliert; Ergebnis: Deichsel vom Hänger an einer Schwachstelle angerostet und gebrochen, dadurch Auflaufbremse blockiert, Bremsen und Reifen am Qualmen, Hänger fast vom Zugfahrzeug abgerissen! Der herbeigerufene ADAC konnte nur noch einen Totalschaden bescheinigen, keine Reparatur mehr möglich. Zur Befreiung des Standstreifens von nunmehr Schrott wurde der Hänger mitsamt der beiden Boote auf den Tieflader der Gelben Engel geschafft und zur letzten Bleibe „Suzuki-Händler Walter Karl“ in Wiesbaden-Medenbach überführt. Nach einem stillen Lebewohl brach dann der Bus mit der traurigen Mannschaft, aber ohne Hänger und Boote, nach Erlabrunn auf. War das das endgültige Ende einer Wanderfahrt, die noch gar nicht richtig begonnen hatte?
Aber da waren noch die Diekmanns, die ja mit Buschhaus erst am nächsten Morgen aufbrechen wollten, und wie der Zufall es will: Diekmanns hellblauer Opel Vectra ist mit einer Hängerkupplung ausgestattet, und der zweite Bootshänger stand noch am Bootshaus…
Also am 31. Mai – Vatertag – erst Buschi in der Bethelstraße abgeholt, dann ab zum Bootshaus, den leeren Hänger ankuppeln, und dann ratz fatz los Richtung Suzuki Karl in Medenbach, wo man sich für 11:00 Uhr mit der Busmannschaft verabredet hatte. Wegen der günstigen Verkehrsbedingungen Ankunft bei Suzuki Karl schon um 10:00 Uhr; die Zeit bis 11:00 Uhr wurde mit einigen Vorbereitungen genutzt: Umladen der Skulls und des anderen Zubehörs auf den intakten Hänger, Demontage von brauchbaren Teilen vom alten Hänger, Entfernen der Haltegurte von den Booten, usw. Als dann um 11:30 Uhr endlich der Bus aus Erlabrunn kam (Gerüchte sagen, dass einer der Beifahrer eine Abkürzung kannte, ansonsten wäre der Bus schon vor 11:00 Uhr eingetroffen), wurden die Boote umgeladen und beratschlagt, wie der Rest des Tages ablaufen sollte: An Rudern kein Gedanke mehr, also Aufbruch nach Erlabrunn, Diekmanns vorneweg, der Bus hinterher. Als dann Diekmanns mit Buschi und dem vom Bus umgestiegenen Volker Terwesten so gegen 14:00 Uhr gerade die Einfahrt zum Standquartier Weinhaus Flach überquerten, meldete sich das Handy: Die Busmannschaft hatte es sich anders überlegt, man hatte den Weg nach Klein-Ochsenfurth – nur ca. 17 km flussabwärts von Kitzingen, dem geplanten Startpunkt der Wanderfahrt – eingeschlagen, um doch noch die Boote ins Wasser zu lassen! Sollte wider Erwarten die schon für verloren geglaubte Fahrt beginnen können? Also Diekmanns mit Buschi und Terwesten kehrt Marsch nach Klein-Ochsenfurth! Dort angekommen, war die Busmannschaft bereits dabei, die Boote abzuladen. Was keiner mehr zu hoffen gewagt hatte: Um 15:45 Uhr waren die Boote im Wasser, die Mannschaften startklar, für Emma eingeteilt Ursula Diekmann, das Ehepaar Schiller, F. Rosenbaum und H.-U. Buschhaus, und für Bummler das rein männliche Gespann K. E. Dennhardt, F.-H. Diekmann und V. Terwesten.
Und schon ging’s los: mainabwärts, beginnend beim Stromkilometer 270, vorbei an Schloss Sommerhausen (bekannt durch das nicht mehr vorhandene Torturmtheater) und Randersacker (berühmt durch seine Bocksbeutel) durch zwei Schleusen (Selbstbedienung) bei Sonnenschein bis zum Bootshaus des WRVB in Würzburg, Stromkilometer 253,8; Ankunft ca. 18:00 Uhr. Dort wartete bereits der Landdienst M. Jütten und A. Kleinbrahm, der die Ruderer nach Erlabrunn brachte, wo man den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Weinhaus Flach gemütlich ausklingen ließ.
Am nächsten Morgen, 2. Juni, brachte der nun amtierende Landdienst Ehepaar Diekmann die Ruderer zum Bootshaus des WRVB, von dem die Mannschaften H.-U. Buschhaus, K. E. Dennhardt, M. Jütten, F. Rosenbaum und M. Schiller in der Emma und A. Kleinbrahm, P.Schiller und V. Terwesten im Bummler ab 10:15 Uhr die Weiterfahrt – zunächst vorbei an der malerischen Kulisse Würzburgs – antraten, kurz unterbrochen von der bedienten Schleuse, wo drei gesteuerte 4er des Essen-Werdener Rudervereins zu uns stießen. Bei herrlichem Sonnenschein, strahlend blauem Himmel und ca. 30 °C ging es vorbei am Karmeliterinnen-Kloster Himmelspforten, Kloster Oberzell und Lustschlösschen Veitshöchheim weiter bis zur Mittagspause an der Staustufe Erlabrunn bei km 241,2 (die Essener waren auch schon da); zur Stärkung gab es belegte Brote vom Hotel, Rotwein und alkoholfreie Getränke, sowie ein von Marlis Schiller gebackener köstlicher Kuchen namens „Rehrücken“. Danach folgte die Fahrt durch Erlabrunn, am Ruderclub Zellingen vorbei (dort hatten die Essener erneut angelegt), durch die Staustufe Himmelstadt bis zum Ruderclub Karlstadt bei km 226,4, der Endstation des Tages. Dort wartete bereits der Landdienst, der vorsorglich einen Kasten Mineralwasser beschafft hatte, der im Nu geleert war; außerdem gab es für jeden ein Fläschchen „Kleiner Feigling“, das aber wegen der hohen Temperaturen unangebrochen blieb. Zu Abend gegessen wurde im Ratskeller in Würzburg, danach setzte man sich gemütlich draußen auf ein Bier auf die Terrasse des Lokals „An den Kranen“, gefolgt von einem Spaziergang zur Residenz, die im Licht der untergehenden Abendsonne besonders eindrucksvoll wirkt. Nach der Rückkehr ins Weinhaus Flach bot sich der Biergarten des Hotels noch für einen Absacker an, bevor die allgemeine Müdigkeit zur Bettruhe rief.
Am 3. Juni hatte der Verfasser Landdienst, den er zu einer ausgedehnten Würzburg-Besichtigung einschließlich geführter Rundgänge durch die Festung und die Residenz nutzte; von daher nur eine kurze Zusammenfassung des Tages, wie er von den Ruderern geschildert wurde: Emma mit K. E. Dennhardt, F.-H. Diekmann, A. Kleinbrahm, M. Schiller und V. Terwesten, und Bummler mit U. Diekmann, M. Jütten und P. Schiller meisterten ihre Fahrt ohne Probleme von Karlstadt über Gemünden (Mittagspause) zur Kanu-Abteilung des TSV Lohr bei km 198,2 (Lohr: „Tor zum Spessart“); das Wetter war sehr warm mit aufkommender Schwüle und Gewitterwolken am Mittag, die sich aber am frühen Nachmittag wieder auflösten. Das Abendessen wurde dann wieder gemeinsam im Biergarten des Weinhaus Flach eingenommen, jedoch in hektischer Eile wegen eines heftigen Gewitters gegen 22:30 Uhr beendet.
Der 4. Juni begann morgens wolkig bei 23 °C, das richtige Wetter zum Packen und Aufbruch. Um 10:45 Uhr bestieg die Mannschaft H.-U. Buschhaus, U. Diekmann, M. Jütten, A. Kleinbrahm und P.Schiller die Emma und die Mannschaft F.-H. Diekmann, F. Rosenbaum und V. Terwesten den Bummler zur letzten Etappe, die ohne Pause von Lohr über die Staustufe Rothenfels an Burg Rothenfels vorbei zum Steg der Rudergesellschaft Marktheidenfeld bei Stromkilometer 180,3 führte (die Essen-Werdener waren auch schon da). Dort wurden ab 13:00 Uhr die Boote und Skulls auf den Hänger verladen, und weil das Wetter inzwischen auf heiter bis wolkig umgestellt hatte, noch in aller Ruhe Kaffee und Kuchen auf einer Hotelterrasse eingenommen, um dann in getrennten Fahrzeugen die Heimreise nach Krefeld anzutreten.
Bericht der Radlerinnen
1. Tag: Wir starten bei schönem Wetter in Erlabrunn, fahren am linken Mainufer an Würzburg vorbei, sind beeindruckt von den Klostergebäuden der Ordensschwestern „Dienerinnen der Kindheit Jesu“ in Oberzell, streifen Heidingsfeld am Rande und gelangen schließlich nach Wintershausen. Die Besichtigung der dortigen Pfarrkirche St. Nikolaus beschränkt sich auf eine Umgehung derselben, da Gotteshaus geschlossen. Nach ausgiebiger Mittagsrast setzen wir unsere Stadtbesichtigung im gegenüberliegenden Sommerhausen fort, einem hübschen Kleinod aus dem Mittelalter, leider um eine Attraktion, dem Torturmtheater, ärmer. In Eibelstadt lohnt sich ein kurzer Abstecher zur spätgotischen St. Nikolauskirche, der goldenen Mariensäule auf dem Marktplatz und dem barocken Rathaus. In Randersacker suchen wir vergeblich nach den idyllischen Gässchen und den gemütlichen Gasthöfen und schlängeln uns durch Massen von Radfahrern und Fußgängern an den Mainwiesen, je mehr wir uns Würzburg nähern. Nach 58 km erreichen wir unseren Standort Erlabrunn.
2. Tag: Der zweite Tag wird kürzer. Veitshöchheim nehmen wir – weil hinter uns liegend – praktisch im „Rückwärtsgang“ mit. Dann geht es vorwärts über Zellingen nach Karlstadt, einer hübschen Kleinstadt , deren mittelalterlicher Marktplatz mit dem Rathaus durch Bühnenaufbauten für eine Theateraufführung versperrt ist. Nach kurzer Mittagsrast folgt eine rasante Rückfahrt auf gleichem Weg. Tageskilometer: 30.
3. Tag: Am dritten Tag starten wir ohne Angret Rosenbaum mit den Ruderern in Karlstadt. Auf dem rechten Mainufer fahren wir durch romantische Mainauen
– die Ruderer immer im linken Blickwinkel zum Main haltend – bis Gemünden, wo wir uns am örtlichen Ruderclub wieder vereinen. In gemischten Gruppen genießen wir das Mittagessen auf dem gemütlichen Marktplatz. Nachdem die Ruderer sich wieder auf’s Wasser begeben haben, erklimmen wir noch die Ruine Schorenburg. Eine drohende Gewitterfront lässt uns schnell nach Lohr aufbrechen, wo uns die Ruderer im Ruderclub erwarten. Gemeinsam geht’s zurück zum Standort.
4. Tag: Von Lohr aus startet die gesamte Ruder- und Radlerinnenmannschaft in Richtung Marktheidenfeld, unserem End- und Abfahrtsziel. Auf unserem Weg kommen wir an der Burg Rothenfels vorbei, die aber leider hoch oben auf dem anderen Mainufer liegt und mit dem Rad nicht zu erreichen ist. Stattdessen halten wir das Tempo mit den Ruderern, um rechtzeitig den Ruderclub in Marktheidenfeld zu erreichen.